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Testbericht "Block goes High End"

Robert Schmitz-Nienhaus (Hörerlebnis)

Klang und Kunst-Tuning:
Block A 100, P 100, C 100

Dass gutes Hifi bezahlbar sein kann, hat uns Michael Block, Inhaber von AudioBlock schon bewiesen. Sein Elektronikpaket, bestehend aus Vor- und Endstufe sowie CD-Spieler - A, P und C 100, für deutlich unter 2.000 Euro ist mehr als nur ein sehr ernstzunehmendes Einsteigerpaket. Neben der Alltagstauglichkeit, damit meine ich den universellen Einsatz, eine gute Verarbeitung sowie ein ansprechendes Design, klingt die Kombination sehr gut.
Dieser positive Eindruck, den diese in Oldenburg entwickelte und in Fernost gefertigte Elektronik bei uns hinterlassen hat, ist nachhaltig. Und zwar so nachhaltig, dass sich die Frage aufdrängt, was man bei einem vertretbaren Aufwand noch mehr an Klangqualität herausholen kann? Da bietet sich der Meister im Tuning aus Wolfratshausen, Toni Bartl von Klang und Kunst, geradezu an. Wir haben bereits sehr gute Erfahrungen mit resonanzoptimierten Cambridge-Komponenten gemacht, die sich sehr deutlich von den Seriengeräten abheben. Greifen solche Maßnahmen auch bei Produkten, die Toni Bartl nicht kennt und sind sie somit vielleicht universell einsetzbar? Sowohl Michael Block als auch Toni Bartl ließen sich von der Idee anstecken und sagten ihre Mithilfe zu. Damit der Anschaffungspreis und die Aufwendungen für Tuningmaßnahmen in einem fairen Verhältnis zueinander stehen, bietet sich das erste Level von Klang und Kunst an, für etwa 400 Euro je Proband. Toni Bartl arbeitet mit diversen Instrumentenhölzern, die an von ihm ermittelten Positionen im Gerät befestigt werden. Verschiedene Bauteile und Flächen werden zudem mit C37 Lack bestrichen und er bringt an der Gehäuseaußenseite kleine, wenig auffällige Aufkleber an. Wo genau in einem Gerät etwas zu machen ist, weiß Toni Bartl aus langjähriger Erfahrung. Beim ersten Level sind Netzkabel aus eigener Fertigung nicht enthalten. In der Rücksendung lagen die Serien-Netzverbindungen, allerdings beschriftet, um sie den Komponenten zuordnen zu können.
Um nachvollziehen zu können, inwieweit sich der Klang verändert, habe ich eine Originalanlage von AudioBlock und die getunte Version von Klang und Kunst nebeneinander auf Phonosophie-Racks gestellt: oben der CD-Spieler, darunter die Vorstufe und als schwerstes Gerät unten die Endstufe. Als Verkabelung diente im NF-Bereich zwischen CD- und Vorstufe sowie zwischen Vor- und Endstufe van den Hul-Kabel The Third. Als Lautsprecherkabel kommen zwei Sätze Phonosophie LS2 zum Einsatz, damit ich schnell umstecken kann. Die Netzkabel nehmen ebenfalls zwei Phonosophie-Leisten auf. Abgehört wurde über die Lautsprecher Avantera von Audio Physik. Einen Großteil dieses Equipments habe ich mir für das Vergleichs- hören von meinem Kollegen ausgeliehen. Zudem habe ich einen fast quadratischen Raum von 25 qm für diesen Erfahrungsbericht leergeräumt. Geblieben ist nur der Hörsessel und ein großer Teppich.

Hörerlebnis

Der betriebene Aufwand bringt die Wiedergabe zu verschiedenen Qualitätsstufen. Neben dem Fluss der Musik, dem Rhythmus der Musik, die man in einer Interpretation verspüren muss, ragt in noch größerem Maße die richtige Mischung aus Klangfarbentreue und Qualität der Dynamik zum Außergewöhnlichen einer Wiedergabe bei. Die Klangfarbe ist wie die Knospe der Rose - durch die Dynamik erst blüht sie auf und erst dann zeigt sie ihre Pracht. Dieses Bild fällt mir beim Musikhören mit den Blocks ein. "Robert Randolph Presents The Slide Brothers" (Concord/CD) ist ein Fest mit dieser Besetzung geworden. Und wenn man sich die jagenden Gitarrenläufe anhört, die Duette der Spieler, die so ziemlich jeden Southernrocker die Freudentränen ins Gesicht treiben dürften, dann kann man da auch nicht viel meckern. Denn beide Block-Ketten schieben, drücken und bilden mit viel Drive ab. Nur wirkt die bartlsche-Version geschmeidiger, weniger rau und in sich geschlossener. Die Räumlichkeit ist differenzierter. Hören - auch bei hohen Lautstärken - fällt leichter, ist unangestrengter. Das Ergebnis, soweit man dies bei dieser Musikrichtung sagen kann, fällt highendiger aus.
Großartige Gospelnummern sind "Praise You" (mit Shemekia Copeland als Gastsängerin) oder "No Cheap Seats In Heaven". "My Sweet Lord" ist auch bei den Slide Brothers ein ruhiger, schwebender Song. "Motherless Children" ist eine Kopie von Eric Claptons Arrangement. Es gibt Cover, die besser funktionieren: Etwa der Opener "Don't Keep Me Wonderin", das ursprünglich von den Allman Brothers stammt. Hier wird klar und deutlich, woher der Southern Rock ursprünglich eine Menge seiner Energie und Virtuosität bezog. Um jetzt kraftvoll zu klingen, bedarf es reichlich Leistung. Da krempelt die Endstufe ihre Ärmel hoch, spuckt in die Hände und lässt sich die Butter nicht vom Brot nehmen. Der geschmeidigere Abbildungscharakter der Klang-und-Kunst-Konstellation trifft dabei mehr meinen persönlichen Geschmack. Aber auch "The Sky Is Crying" hat seine Berechtigung: Elmore James und andere elektrische Slide-Gitarristen des Blues sind von ihrer Spielweise her den "heiligen" Slide-Spielern eng verwandt. Gitarren haben im direkten Vergleich mehr Klangfarbe. Zugegeben, das ist mit dieser Musik nicht immer auf Anhieb zu hören. Doch es gibt reichlich Situationen, da will ich Musik hören und kein audiophiles Gepiepse. Ich will mich von der Musik anmachen lassen. Das können beide Block-Anlangen. Die eine halt mehr als die andere. Das menschliche Ohr kann, insofern es noch dazu in der Lage ist und nicht von brutalen Kopfhörern unwiderruflich zerstört wurde, in den mittleren Lagen feinste Unterschiede ausmachen. Die Tendenz, immer lauter, stattnuancenreicher, gibt es schon länger. Eine Anlage, die keine Stimme glaubhaft wiedergeben kann, kann bei mir nicht bestehen. Das Album "Man muss ja nicht gleich" von Uta Köbernick samt kritischer Begleitung wurde aufgenommen, gemischt und gemastert von Niko Lazarakopeoulus im Studio Favoritenpark, Stuttgart, und erscheint unter dem Label "Kleingeldprinzessin Records". Das ist wirklich eine gute Arbeit und sie straft all diejenigen Lügen, die meinen, kleine und weniger bekannte Label legten keinen Wert auf Klangqualität, sondern nur auf künstlerische Aussage. Die als Theaterschauspielerin, Kabarettistin und Sängerin tätige, in Berlin geborene und in Zürich lebende Uta Köbernick hat sich als respektierte Musikerin etabliert. Ihre kritische Begleitung ist Thorsten Puttentat, Beatbox, Eva Graeter, Akkordeon, David Stützel, Querflöte, Klarinette, Saxophon, Cello. 16 Eigenkompositionen plus der Bonus-Livetrack 'Realpolitiker' zeigen die Künstlerin, die neben dem Leadgesang auch Akustikgitarre, Violine und Ukulele spielt, als Meisterin der anspruchsvollen Unterhaltung zwischen Folk, Pop und Chanson. Damit eignet sie sich her- vorragend für weitere intensive Hördurchgänge. Mit dem Klang und Kunst-Tuning vermittelt die Block-Kombi Musik mit Spannung, die im Zusammenhang mit der richtigeren Klangbalance und nuancenreicherem Timbre das ausmacht, was allgemein als Emotion bezeichnet wird. Die Stimmer der Songpoetin, Trägerin des Deutschen Kleinkunstpreises und ausgezeichnet durch den Preis der deutschen Schallplattenkritik, überzeugt mich durch ihre Samtigkeit. Da wird bei Klang und Kunst kein Zuckerguss auf den Klang geschmiert. Im direkten Vergleich bildet die Originalfassung von Block wieder etwas rauer, aggressiver ab. Insgesamt ist das Ergebnis schon gut und wird nur dadurch relativiert, indem man im A/B-Wechsel hört. Die harmonische Farbpalette in den Mitten ist bei Klang und Kunst einfach reichhaltiger. Die gefühlvoll-berührenden und gleichzeitig subtil bissigen Songs wie 'Wolken', 'Schattenlied' oder 'Ich Mache Mich Davon' sind aufs Substantielle fokussiert. Auch jetzt spielt die Klang und Kunst-Variante wieder mit mehr Präzision und mehr Farbigkeit im Bassbereich. Die Mitten werden dadurch ungemein lebendig. Die Räumlichkeit ist keineswegs übertrieben, wie es manchmal bei Röhrenver- stärkern der Fall ist. Stimmen und Instrumente werden präzise abgebildet mit einem Vorteil für die bayrischen Geschwister.
Fazit: In der Summe heimst die Klang und Kunst-Tuningvariante einen klaren Punktsieg ein. Das Ergebnis spricht keinesfalls gegen die Originalversion von Block. Für den Preis erhält man eine sehr günstige Elektronik-Kette, die jeden Euro wert ist. Das Tuning verdoppelt etwa den Anschaffungspreis, klingt dafür aber auch deutlich audiophiler. Das ist gleichzeitig ein großes Kompliment für Arbeit von Toni Bartl, der sich auf diesen Versuch mit ihm unbekannten Komponenten eingelassen hat. Ich habe es natürlich nicht lassen können, auch einmal mit der Bartl-Vollverkabelung seiner Premium-Linie zu hören. Das setzt dem Ganzen dann die Krone auf und spielt nochmals eine Liga höher. Soviel zu stimmigen Komplettverkabelungen, die Komponentenstatus haben. Wer sich also für Block interessiert, sollte aus audiophiler Sicht mittelfristig auch für Klang und Kunst sparen. RSN

PS. Michael Block und Toni Bartl möchten wir an dieser Stelle herzlich danken, dass sie sich diesem Vergleich gestellt und uns bei unserem Vorhaben unterstützt haben. Beide zeigten keine Berührungsängste, gingen selbstbewusst an ihre Aufgaben und sind sicherlich ebenso gespannt auf das Ergebnis, wie wir es auch waren. So verhalten sich nach meiner Erfahrung nur Hersteller, die von ihrem Können und ihren Produkten überzeugt sind. Ein tolles Projekt!

Die Produkte:
Endstufe: A 100, Leistung: 2 x 150 Watt 8 Ohm, Impedanz: 46 kOhm
Frequenzgang: 10Hz - 30KHz, Verzerrung: <0,05 %/1 Watt, Signal RA: > 95 dB Kanal T: > 65 dB, Stromaufnahme: 500 W, Abmessung: 440 x 330 x 117 mm
Vorverstärker: P 100
Line Level: 300 mV, Eingänge: 4, Plattenspieler: MM: 5 mV/ MC: 0,2 mV
Ton Reglung: Hochton: +/-6 dB/10kHz, Bass: +/-6 dB/10Hz, Frequenzgang: 10Hz - 30 KHz
Signal RA: >88 dB, Kanal T: >59 dB, Stromaufnahme: 10 W, Maße: 440 x 330 x 117 mm
Preis (Vor-/Endverstärker): 1.499 Euro
CD-Spieler: C 100
Frequenzbereich: 20 Hz bis 20 kHz, VFD-Display, kompatibel mit HDCD/CD-R/CD-RW
Analog Output: Line-out, Digital Output: Optisch, Coaxial, Leistungsaufnahme: 20 Watt
Preis: 349 Euro, Systemfernbedienung separat erhältlich
Hersteller: AudioBlock GmbH, Bollmannsweg 41, 26125 Oldenburg
Tel.: +49 (0)441-39063112, Fax: +49 (0)441-39063120
E-Mail: info@audioblock.de, Internet: www.audioblock.de
Tuning:
Klang und Kunst, Toni Bartl
Preis: Tuning je Komponente etwa 400 Euro
Barbezieuxstraße 1, D-82515 Wolfratshausen,
Tel.: +49 (0)8171 407671, Fax: +49 (0)8171 407675
E-Mail: info@klang-und-kunst.de, Internet: www.klang-und-kunst.de

gehört mit:
Laufwerk: Transrotor Fat Bob, Transrotor Apollon,
Tonarm: SME V, SME 3012 R, SME 312, Pluto 5a
Tonabnehmer: v.d. Hul Condor, Benz Glider III, Denon 103;
Phonostufe: TE-Referenz II von Tessendorf Audio
CD-Player: Electrocompaniet EMC-1 (höchste Upgradestufe)
Vorstufe: Merlin von Klimo, Aitos 303, Beck VV,
Endstufe: Convergent SL, Mark Levinson ML 20 (Monoblöcke), Beck EV;
Lautsprecher: Avanti III von Audio Physic, Jupiter von Duevel, Genesis 300
Kabel: TMR-Ramses (NF- und LS), Black von Dolphin, Fadel Art (LS), Voodoo Cable von Dope Sounds, Ortofon SPK 5000 Silver und SPK 3000 Silver, van den Hul Hybrid III, HMS-Grand Finale, Stromversorgung von Phonosophie (Netzdose, LS-Kabel und Netzkabel sowie Steckerleiste)
Zubehör: KWO-Racks und Basen Melange, CD-Mat von Audio Physik, Squalan-Öl, Netzfilter: Fisch Audiotechnik, Power Conditioner Burmester, Reinigungsset von Audiotop, SSC-Basen, Rack xxl von Phonosophie, Tellerauflage aus Kork von Lori Craft, LP-Waschmaschine Matrix von Clearaudio

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