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Testbericht "Raumfüllend"

Lautsprecherkabel LS 3 von Klang und Kunst
von Marco Kolks (Hörerlebnis)

Tief im Süden der Republik, da wo es keiner mehr vermutet, entwickelt Anton Bartel, Freunde nennen ihn Toni, Lautsprecher und Kabel. Das tut er recht erfolgreich. Denn der gute Ruf seiner Produkte ist mittlerweile in ganz Deutschland bekannt und reicht auch über die Grenzen weit hinein in die Schweiz und Österreich. Anton Bartel fertigt nicht industriell und vor allem nicht in Massenauflagen. Seine Produkte sind das Ergebnis geduldiger und sorgfältiger Handarbeit. Schon optisch lassen sie viele audiophile Herzen höher schlagen, denn ob des ordentlichen Durchmessers und umgeben von einem Gewebeschlauch sind sie ein echter "Hingucker". Also nichts, was sich mal eben schön unter dem Teppich verstecken lässt und sich aller Blicke entzieht. Tja, was des High-Enders Freud, ist eben mancher Ehefrau Leid.

Das Lautsprecherkabel LS 3 führt die Produktpalette an, kleinere Modelle tragen die Bezeichnung 2 und 1 in ihrem Namen. Neben den Lautsprecherkabeln gibt es übrigens noch NF-Kabel und Netzkabel. Pro Kanal verfügt das LS 3 über zwei parallel geschaltete Kupferleiter mit einem Querschnitt von sechs Quadratmillimetern. Um die Materialstruktur des Kabels zu "entspannen" wird es zunächst bei minus 30 Grad schockgefroren. Anschließend folgt ein erster Einbrennvorgang mit 50 Ampére starkem Strom, was im Inneren der Leiter zu hohen Temperaturen führt. Diese Prozedur wiederholt sich mehrere Male und ist somit extrem zeitaufwendig. Die beiden Leiter und parallelgelegte Schrumpfschläuche mit Quarzen werden in einen Baumwollmantel eingeschlagen. Letzterer ist mit dem C 37-Lack behandelt. Darüber kommen zwei Schichten Gewebeschlauch. Die erste stramm anliegend, die zweite deutlich lockerer. Dieser komplexe Aufbau, so Anton Bartel, beeinflusse extrem positiv das Resonanzverhalten, was sich klanglich sehr deutlich zeige, weil Mikrophonie kaum noch auftreten kann. Bei den Anschlüssen greift Anton Bartel auf hochwertige Stecker aus Kupfer/Beryllium zurück, denn damit habe er beste Erfahrungen gemacht. Auf die Frage, ob sich so ein immenser Aufwand überhaupt lohne, meint ein durchaus selbstbewusster Anton Bartel: "Entscheidend ist nur das Ergebnis".

Besonders erwähnenswert ist der Upgrade-Service der Firma Klang und Kunst. Jedes Kabel lässt sich auf das nächsthöhere Qualitätsniveau bringen. Sofern das Kabel technisch und optisch in einwandfreiem Zustand sein sollte und eine Standardlänge hat, nimmt Anton Bartel im Tausch bei Anrechnung des Kaufpreises das entsprechende Kabel zurück. Kunden zahlen dann nur die Differenzkosten. Soll nun ein älteres LS 3 auf den aktuellen Stand gebracht werden, berechnet sich das Upgrade nach Arbeitsstunden. Zumeist sind es 150 Euro für den kompletten Satz. Und obendrauf gibt es noch eine lebenslange Garantie. Mal ehrlich: Das findet man nicht oft.

Kommentar

Nun ist es ja nicht so, als sei das Kabel während der Herstellung geradezu jungfräulich behandelt worden. Das muss schon durch eine harte Schule gehen. Trotzdem macht sich eine längere Einspielzeit bezahlt, damit hatte ich nicht gerechnet. Die Abbildung wird anschließend in sich runder und es verlieren sich leichte Rauhigkeiten. Was gleich zu Anfang auffällt, ist die temperamentvolle Herangehensweise des LS 3. Da ist doch die Musik viel greifbarer und plastischer, als bisher gewohnt. "Raumfüllend" scheint mir der richtige Ausdruck für diese Eigenschaft zu sein. Wäre das Kabel ein exzellenter Rotwein, und sollte ich seinen Geschmack charakterisieren, würde ich ihn "vollmundig" nennen. Recht schnell zeigt sich das LS 3 als kongenialer Mitspieler im Verstärker-/Lautsprecherteam von Unison Research und den Sonus Faber-Guarneri. Da passt auf Anhieb das Klangbild. So, als wäre das Kabel ausschließlich für diese Kombination entwickelt worden. Aber es ist nicht nur diese Vollmundigkeit, die den Charme eines LS 3 ausmacht. Kräftige Farben und Druck, dabei trotzdem viel Luft zwischen den Instrumenten - ja, das kann das LS 3. Da schwingt nicht nur der Fuß im Takt der Musik mit, da bewegt sich der ganze Körper. Dagegen kann auch ich mich nicht wehren, denn Musik mit dem LS 3 zu hören, heißt: Spaß dabei haben. Es ist auch erstaunlich, wie viel Baß die kleinen Guarneris auf einmal in den Raum stemmen. Keinesfalls handelt es sich um eine Überbetonung der tiefen Frequenzen. Auch nicht um ein "Zuviel", was in anderen Ketten den Schuß "nach hinten" auslösen könnte. Ein kurzer Quercheck mit der Bella Luna von Duevel oder den Violoncello von Acapella entkräften eine solche Befürchtung nachhaltig. Insbesondere bei den Violoncello hätte ich im Baßbrei versinken müssen, was aber nicht der Fall ist.

Die kräftigen Klangfarben und der Druck gehen Hand in Hand mit einer warmen Wiedergabe. Hohe Frauenstimmen beispielsweise kippen auch bei höherer Lautstärke nicht mehr ins Nervige. Ihr imaginäres Volumen steigt. Dadurch wirken sie auf einmal nicht mehr blutarm, sondern richtig erwachsen. Verloren geht dabei etwas der highfidele Charakter, der die Aufmerksamkeit des Zuhörers immer wieder auf neue Details in der Wiedergabe lenkt. Das ist zwar spannend, doch kommt man nie richtig zur Ruhe. Das LS 3 verschmilzt die unendlich vielen Details der Musik zu einer homogenen Wiedergabe. Die Ruhe beim Hören stellt sich ein, die Konzentration wird auf die Musik selbst gelenkt. Und die kommt, der Leser dieser Zeilen weiß es ja bereits, mit vielen Klangfarben, Druck und eben raumfüllend. Sind die übrigen Komponenten in der Lage, in räumlicher Hinsicht dreidimensional abzubilden - auch nach oben -, so steht das LS 3 in dieser Eigenschaft seinen Mitspielern in nichts nach. Also, wenn Tiefenund Breitenstaffelung nicht stimmen, dann sollten Sie den Fehler nicht beim LS 3 suchen.

Jetzt könnten noch unendlich viele Zeilen folgen, wie stimmig die Wiedergabe mit dieser Verbindung ist. Wie ergreifend, wie begeisternd, weil eben alles da ist, was man sich als audiophiler Hörer wünscht und braucht. Da wäre beispielsweise noch zu nennen der Glanz der zart angeschlagenen Triangel, die Wucht des schwingenden Fells einer Orchesterpauke. Ebenso wie der zarte Schmelz einer sanft gestrichenen Geige oder aber das so typisch "Rotzige" in der Stimme des Stones-Frontmannes Jagger.

Das LS 3 schafft Atmosphäre. Atmosphäre, die aber immer stimmig ist mit dem jeweiligen musikalischen Genre. Raumfüllende Atmosphäre, die den Hörer umgibt wie ein warmer, angenehmer, leichter Sommerwind und ihn anmacht. Einfach klasse. Ganz große Klasse. MK

Das Produkt: LS 3-Kabel
Hersteller:
Klang und Kunst, Toni und Romy Bartl
Barbezieuxstraße 1
82515 Wolfratshausen
Tel.: +49 (0)8171-407671
Fax: +49 (0)8171-407675
E-Mail: info@klang-und-kunst.de
Internet: www.klang-und-kunst.de

gehört mit:
Analoge Laufwerke: Transrotor Eternita, Transrotor Fat Bob, Pluto 12a;
Tonarme: SME V, SME 3012R, SME 312, Pluto 5a Special, Pluto 2 A, SME 2-12-Zoll;
Tonabnehmersysteme: v.d.H. Black Beauty, Aventurion 6 von Steinmusic, Transfiguration New Spirit, The Cartridge Man, SPU-Royal, Clearaudio Victory H, Goldring Elite II, Flair von Phonosophie, Volpe von Walter Fuchs;
Übertrager: Ortofon SPU T 100
CD-Spieler: Burmester 916, Phonosophie Impulse 2 und Power Control 3;
SACD-Spieler: XA Sony 333 ES von Clockwork
Wandler: Burmester 980, Audio Alchemy DTI Pro 3.2;
Vorverstärker: Burmester 808 MK V, Phonosophie Bi-Control 2 und Power Control 2
Phonostufe: Blue Amp Model 42, EAR 834 (3x), TE Audio Phono (Tessendorf/MC -Teflonausführung) und Filternetzteil (2x), integrierte Phonostufe 808 MKV Burmester, Phonsophie und Power Control 2, Smart von Clearaudio;
Endverstärker: Burmester 911 MK II (Mono), Phonosophie Bi-Stage Twin 1/4;
Vollverstärker: Unison Research Simply 845 (Triode), Symphonic Line RG 14 (Version 2003);
Lautsprecher: Acapella Violoncello, Guarneri Sonus Faber, Sarabande CL Konzertmöbel, Newtronics Gate aktiv, Bella Luna von Duevel Lautsprecher;
Kabel (NF/LS/Netz): Acapella (Silber), Bastanis Epilog, Dolphin Black und Gold, Sun-Wire, HMSGran Finale, Clockwork, Flatline NF 3 von Klang und Kunst, SPM-Reference, HMS Grand Finale, Stadthaus 7 und 11 Brains, Therapeutic Sounds, HMS-Phonokabel, Ortofon 5000er Reinsilber-Phonokabel, Phonokabel von SAC, Phonokabel Sun-Wire (3 x), Aural Symphonics (Digital), Elon III, Bülow, XLO-Netzkabel, Netzkabel Schäfer und Rompf, Voodoo Netzkabel-(Prototyp), Netzkabel von Burmester und Phonosophie, WBT-Kabelschuhe, Netzsteckerleisten: Phonosophie, Sun, Sommer Cable, Bi-Wiring-Adapter von Phonosophie;
Zubehör Stromversorgung: Burmester Powerconditioner, Netzkabeladapter von Hans-Ulrich Rahe (Prototyp), Wanddosen AG von Phonosophie;
Netzsymmetrierer von Peter Feldmann;
Zubehör Basen: Copulare Tonbasen, Acapella-Musikbasen (auch für Lautsprecher), Big Block und Speed Block von Acapella, Acapella-Pucks, SSCBasen und Pucksschultz, Racks von Audio Magic, Ducal-Kabelträger von Copulare, Klang-Basen von Phonosophie, Kabelträger von Audio Magic, Räke Pucks, ART-Graphitpucks, Shun Mook, Shaktis, Enacoms, Pucks Millennium Audio;
Zubehör digital: CD-Sound-Improver von Gläss, CD-Mat von ART, Audio Animator von Art Akustik;
Zubehör analog: Schablonen von Stadthaus, Clearaudio, Davids, Stein Music, Music Connection, KAB-Strobe, Wasserwagen von Clearaudio, Ortofon und Präzisionswasserwaage, Outer Limit-Plattenring von Clearaudio, Entmagnetisierer von Audio Physic, Ring-Mat, Metallschablonen von Pluto Audio, Acoustic Solid, Carbon Plattentellerauflage und Puck von Milennium Audio, Headshell Stability von Clearaudio;
Super Tools und Kegel von Audio Tuning Tools
Raumtuning: RFA 78 von Harmonix;
Klangresonatoren von Acoustic Systems, Raumanimator von Artkustik/Phonosophie;
Reinigungsmittel: Audiotop (Acapella), Last, LPWaschmaschine Matrix von Clearaudio, CD-Waschmaschine von Gläss, CD-Flux von Phonosophie

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